01.11.2024-30.11.2024
Unser Mast ist zwischenzeitlich in Panama angekommen und Uwe und Luise haben uns ein Foto von dem „Paket“ geschickt. Zwei Pakete von SVB mit Ersatzteilen befinden sich seit 2 Wochen auf dem Weg und warten in Panama bereits auf die Zollabfertigung. Für die „Mitbringsel“ im Koffer hat Tom die obligatorische Übersicht für den Zoll erstellt und so bleiben die letzten Schritte zu tun.
Während Hajo unsere persönlichen Gegenstände aus der Wohnung räumt, mottet Tom den SLK wieder ein. Die Koffer sind gepackt und ein letztes Paket kommt grade noch rechtzeitig um es mit uns nach Panama zu schaffen. Jan von der Rare Bread hatte noch einige Kleinteile zur Gasinstallation bestellt.
Es kann losgehen. Am Samstag, den 16.11., steigen wir früh morgens in den Flieger nach Amsterdam, von dort geht es nach Madrid und weiter nach Panama City. Hier kommen wir pünktlich um 19:30h Ortszeit an. Dieses Mal tragen wir nicht die Marina in die Zollunterlagen, sondern das Hotel, das wir für die Nacht gebucht haben. Siehe da, ohne Nachfragen laufen unsere Koffer durch die Zollabfertigung und wir mit ihnen zum Mietwagenschalter.
Das Hotel ist ok und das Frühstück überraschend gut. Um 8:00h starten wir in Richtung Colon, um 9:30h sind wir in der Shelter Bay Marina. Irgendwas ist hier falsch, segel.Bar hatten wir doch in der Linton Bay Marina zurückgelassen. Aber – Jan hat Antifouling für uns gekauft, dass es nur hier gibt. Also laden wir die Farbe ein und es geht, nach einem Stopp im Supermarkt, weiter zu unserer Dicken.
Segel.Bar liegt wohlbehalten auf ihrem Platz. Innen ist alles trocken und sauber. Wir drehen die Klimaanlage ein wenig runter, damit wir für die Nacht eine angenehme Temperatur erreichen. Dann wird bereits Antigilb aufgetragen, damit wir morgen Antifouling auftragen können.
Nach 3 Tagen ist das Deck gereinigt, Edelstahl und der Schiffsrumpf poliert. die Seeventile gefettet, das Antifouling gestrichen und die neuen Zierstreifen am Wasserpass geklebt. Wir können ins Wasser.
Noch liegt ein Boot in der Slip, das wird nach hinten verholt, so dass wir Platz haben ins Wasser zu kommen. Um 10:00 liegen wir in der Box und Tom macht sich mit dem Leihwagen auf den Weg in die Shelter Bay Marine, da wir morgen mit dem ebenfalls dorthin fahren. Mit dem Marina Bus geht es dann zum Einkaufszentrum Cuatro Altos und weiter mit dem Linienbus nach Portobello. Die letzten Kilometer nimmt Tom ein Taxi und ist um 16:00 Uhr schon wieder in der Linton Bay.
Hajo macht derweil Innen Hausputz. Die neuen, von Tom maßgefertigeten Bettücher passen perfekt. Wie ein Wunder kommen an unserem vorerst letzen Tag in der Linton Bay Marina auch unsere SVB Pakete an. 4 Wochen haben sie laut Status im panamaischen Zoll festgehangen. Zusammen mit Kanisha von der Marina konnten wir aber den Grund klären, UPS verlangt pro Paket knapp 300 US-$ Gebühr, um die Pakete durch den Zoll zu bringen. Dieser Servicve war bei DHL im Paketpreis inbegriffen. Nachdem wir die fast 600 US-$ bezahlt hatten, wurden die Pakete auch zugestellt.
Am Freitag, den 22.11., starten wir morgens in der Linton Bay und tuckern 5 Stunden entlang der Küste um am frühen Nachmittag die Shelter Bay Marina zu erreichen.
Direkt geht Tom zu Hernan, dem Leiter der Werft, um den Terminplan zu besprechen. Für Samstag sind alle Leute verplant und so wollen wir am Montag starten, den Mast auszupacken und zusammen mit Steve, dem Rigger, einen Terminplan zu schmieden.
Wir freuen uns auf ein ruhiges Wochenende mit Jan, Biggi, Uwe und Luise. Rare Bread und Luwina liegen mit uns am Steg und ein lustiger Freitagabend steht bevor.
Am Samstagmittag kommt der Marinero zu uns und bittet Tom ins Büro zu gehen, um einige Fragen zu klären. Hä? Ok. Tom macht sich auf den Weg. Das Team im Marinabüro ist, bis auf einen jungen Mann, komplett ausgetauscht. So kommt es, dass ein junges Mädel sich erdreistet, Tom zu fragen, ob es das erste Mal sei, dass wir in der Shelter Bay Marina seien und wie lange wir bleiben wollen, damit sie uns den richtigen Tarif anbieten können.
Irritiert frag Tom, ob sie sicher sein, von welchem Boot sie spräche. Nachdem sie dies bejahte, platzt Tom der Kragen. So laut, dass alle anwesenden Kunden zuhören können erklärt Tom freundlich, aber verbindlich, dass die Werft das Boot letztes Jahr aus dem Kran hat fallen lassen und dabei ein erheblicher Schaden entstanden ist, der bis heute, nach fast einem Jahr immer noch nicht behoben sei. Zu finalen Behebung des Schadens seien wir gestern mit unserem Boot hier angekommen. Also zu Frage 1, nein wir sind nicht das erste mal hier. Da sie unser Boot nicht mit Namen kennt scheinen derartige Unfälle hier aber ja häufiger vorzukommen, da man sich jeden dieser Bootsnamen merken kann. Zu Frage 2 möchte sie sich an den Werftleiter wenden, schließlich ist es dessen Aufgabe die Arbeiten zu organisieren. Nun kommt besagter junger Mann dem Mädel grinsend zur Hilfe: „sie würden sich Montag mit Hernan in Verbindung setzen und alles klären.“ Warum nicht gleich so, denkt Tom sich und zieht ab. Mindestens 7 Kunden, die im Marinabüro waren, wissen nun von dem Unfall, Details erzählt Tom gerne am Sonntag. Sonntags treffen sich die Segler immer zum Grillen.
Am Montag, den 25.11, 8:30h geht es los und das Paket von Selden wird geöffnet. Unter vollen Körpereinsatz werden nach und nach alle Teile aus der Plastikröhre gezogen:
Oberer Mastteil mit Furlingeinheit, unterer Mastteil, Genua Furlex, Spi-Baum, Baum, Sailinge, Spibaumtraveler,…
In einer großen Kiste finden sich dann weitere Anbauteile, Wanten, Sta-Loks, Wantenspanner, und und und
Es scheint alles vorhanden zu sein, wobei Tom überrascht ist, wie wenig tatsächlich vorgefertigt ist. Auch wenn Selden eine schwedische Firma ist, der Mast könnte auch von Ikea kommen.
Da Steve heute zunächst noch einen anderen Auftrag erledigen muss, kümmert sich Tom mit Carlos darum, die Installation des Mastfußes vorzubereiten. Der neue Mastfuß hat ein anderes Lochbild und so müssen die vorhandenen Löcher geschlossen und dann neue gebohrt werden. Aufgrund der notwendigen Trocknungszeiten zieht sich die Arbeit über ein paar Tage.
Am Dienstag, den 26.11., starten wir dann durch. Zunächst werden oberer und unteren Maststeil zusammengelegt. Dann die Mastkopf und die In-Mast-Furlex miteinander verbunden. Sämtliche Pilotleinen aus oberem und unterem Mastteil müssen nun korrekt miteinander verbunden werden. Nicht einfach, da ober und unterer Maststeil augenscheinlich von 2 unterschiedlichen mitarbeiten bestückt wurde. So wird aus Anchor- auf einmal Headlight, aus Spare Halliot wird Boom Lift usw., usw.
Am Ende des Tages schieben wir aber beide Maststeile zusammen und wollen mit dem Vernieten beginnen.
Tom öffnet die Tüte, auf der Splice Kit vermerkt ist und entdeckt zwei unterschiedliche Nietlängen. Von außen lässt sich nicht mehr erkennen, wo welche Niete zu verwenden sind. Dieser Splice ist quasi die wichtigste Verbindung im Mast, hier wollen wir nichts verkehrt machen. Feierabend und E-Mail an Selden. Nach ein bisschen hin und her bekommen wir eine Installationszeichnung. Es bleibt ein Geheimnis, warum Selden diese Zeichnung nicht Standardmäßig mitschickt.
Grüne Linie – kurze Niete, Rote Linie Lange Niete. Los geht’s. Etwa 50 Niete werden in den Splice gesetzt. Durchmesser 6,4 mm. Da wird der Arm schnell lahm. Tom und Steve wechseln sich ab.
Die Travelerschiene für den Spibaum hat weitere knapp 70 Niete, dann kommen die Winschpads, Radarreflektor, Radar, Beleuchtung und Annietmuttern für die Fallenstopper, Maststufen und Klampen
Markieren, Vorbohren, Bohren, Nieten. Richtig viel Arbeit, aber die Kisten leeren sich immer weiter.
Irgendwann werden die Leinen mittels der Pilotleinen in den Mast gezogen und dann fehlen nur noch die Salinge.
Nachdem diese auch montiert sind werden Leinen als provisorische Wanten installiert und am Samstag, den 30.11., ist der Mast fertig zum Setzen. Die Wanten werden erst bei stehendem Mast gemessen und auf Länge geschnitten.
Jetzt heißt es warten auf den Kran. Der soll am 3.12. kommen.
Immer wieder verbringen wir nette Abende mit Rare Bread und Luwina.