01.02.2025-28.02.2025
Und weitere Abende und Tage vergehen, das Wetter will sich nicht zu unseren Gunsten ändern.
Und dann ist es soweit. Wir können es kaum glauben. Am Sonntag, den 16.2., gibt es nur 2 Meter Welle auf 8 Sekunden und der Wind soll östlich kommen. Wir klarieren aus. 60 Seemeilen sind es bis Providencia, für uns zuviel, dies während des Tageslichts zu erreichen. Daher entscheiden wir uns dazu erst nachmittags den Anker zu lichten. Zwar fahren wir dann über Nacht, kommen aber im Hellen auf Providencia an. Ein letztes Mal schlendern wir zum Strand.
Um 16:00 h geht es los. Über 4 Wochen haben wir hier vor Anker gelegen, die Kette hat ordentlich Schmodder angesetzt. Das Einholen dauert eine Zeit, da Hajo die Kette sauber bürstet, bevor sie in den Ankerkasten wandert. Wir melden uns bei „Control Maritim“ mit 2 Personen an Bord und Ziel Providencia ab. Bei Knapp 800m Wassertiefe übergeben wir unseren alten Mastfuß an Neptun. Der Chef der ShelterBay Marina hatte irgendetwas von „alten Mast verkaufen“ gemunkelt. Das halten wir für verantwortungslos. Deshalb haben wir den Mastfuß mitgenommen, damit der Mat nicht so einfach auf ein anders Boot montiert werden kann. Nun hat Neptun was zu Spielen.

Der Wunsch zu Segeln war ein frommer. Leider hat der Wind entgegen der Vorhersage weiter nördlich gedreht und so kommt der „Iron Spinnaker“ zum Einsatz. Wie erreichen Providencia gegen 5 Uhr und gehen im Schutz der Insel auf Schleichfahrt. Die Fahrt vorher rauszunehmen hätte das Schiff deutlich mehr rollen lassen. Die ersten Lichter der Insel sind zu erkennen.
Langsam dämmert es und der Himmel wird heller und heller. Mit der aufgehenden Sonne erreichen wir den Ankerplatz. Zusammen mit Nautibear und Presto! haben wir um 10:00 Termin bei Mr. Bush um einzuklarieren. Dies ist eine Besonderheit in Kolumbien, hier benötigt man für jede Schiffsbewegung ein Zarpe. Entweder National oder International.
Obschon San Andres und Providencia vor der Küste Costa Ricas bzw. Nicaraguas liegen, gehören sie politisch zu Kolumbien.
Providencia hat eine Schwesterinsel, St. Catalina. Beide Insel sind über die Brücke der leibenden mit einander verbunden.
Überall finden sich schöne Skulpturen und aufwendige Mosaike. Leider ist der Wiederaufbau nach dem Hurrikan Iota nicht vollständig abgeschlossen.
In 2020 wurde Providencia von Iota, einem der letzten Hurrikans der Session im November getroffen. Iota richtet als Hurricane der Kategorie 4 schwere Schäden an. Bis heute sind diese Schäden besonders um den Hafen herum zu sehen. Besonders ein exponierter Platz, an dem ein Restaurant oder eine Bar mit Wasserblick ein touristisches Highlight wäre, ist bisher immer noch ungenutzt.
Nach der Ankunft hat Tom sich Montezumas Rache eingefangen und fällt für einige Tage aus. Als er wieder an sich halten kann, machen wir eine Inselrundfahrt mit dem Motorroller. Wir hätten auch Helme angezogen, die gibt es auf der Insel aber schlicht nicht. Also heißt es – vorsichtig fahren.
Rund um die Insel gibt es Strände und Tauch- bzw. Schnorchelspots. Die meisten Strände haben auch eine schöne Strandbar mit Restaurant. Bei der ein oder anderen verweilen wir.
Viele der Hotelanlagen sind äußerst gepflegt und haben direkten Strandzugang.
Etwas Innerhalb liegt ein Stausee, der für die Süßwasserversorgung der Insel verantwortlich ist. Die braune Brühe muss aber vor dem Verzehr noch mal ordentlich gefiltert werden.
South-West Beach ist der größte Strand der Insel. Mehrere Bars und Restaurants liegen quasi unsichtbar in den Mangroven. Die Fischerboote liegen einige Meter im Wasser und der Fisch wird per Rucksack an Land gebracht.
ie Fresh Water Bay liegt auf der Ostseite der Insel und wir durch ein Riff geschützt. Das türkisfarbene seichte Wasser ist ein Traum.
Von der Dachterrasse eines Hotels hat man einen herrlichen Blick und kann sich auch mit Aussicht massieren lassen.
Wir fahren zurück zu einem Restaurant mit Terrasse am Strand und lassen uns für 8 EUR den Mittagstisch servieren. Ein Vorsuppe gibt es ebenfalls dazu. Dann bringen wir den Roller zurück und gehen an Bord.
Nachdem wir Providencia nun gesehen haben, wandern wir heute zum Mogan‘s Head auf Santa. Catalina. Am Ende der Brücke der Liebenden erwarten und 2 Piraten. Einer davon wird wohl der berühmte Henry Mogan sein.
Während man Wasserseitig die Auswirkung von Iota noch sehen kann, sind die Häuser wieder angemessen hergestellt.
Entlang der Promenade werden in Brackwasser der Mangroven Setzlinge gezogen und Fischer verrichten ihre Arbeiten an den Booten.
Die Promenade ist gepflegt und die vielen Stufen müssen wir jetzt nach oben.
Entschädigt werden wir für den Aufstieg mit einem tollen Blick über die Ankerbucht und die City von Providencia.
Früher haben die Kanonen über die Insel und deren Bewohner gewacht, heute tut dies die Mutter Gottes. Für uns geht es nun die gleiche Anzahl Stufen, die wir grade nach oben gestiegen sind wieder runter zum Strand. Wir wollen zur Süd-West Spitze der Insel, die man auf dem Foto schon sehen kann.
Über schmale Tramelpfade geht es mehr oder weniger hoch über dem Wasser entlang der Küste.
Dann erreichen wir Mogan’s Head.
Unterhalb der Fels Formation befindet sich ein guter Schnorchelspot, der von vielen Touristenbooten angelaufen wird. Auf dem Rückweg gibt es ein kühles Bier.