01.04.2024-30.04.2024

Die wenigen Tage bis wir mit Max und Adriana durch den Kanal gehen verbringen wir mit kleinen Instandhaltungen, Kochen und Essen. Am Donnerstag, den 04.04. stoßen wir auf die USI an. Aufgrund der späten Ankunftszeit konnten wir nicht mehr mit Uschi und Albert in Panama City essen gehen und so haben sie uns in Abwesenheit zum Essen eingeladen. Danke!

Max und Adriana haben den Schleusentermin morgens zugewiesen bekommen. Um 4:00h in der „viel zu früh“ laufen wir aus der Marina aus und kreuzen im Ankerfeld, bis der Advisor an Bord kommt. Ein Katamaran und ein weiterer Monohull sind unsere Begleiter.



3 Schleusen rauf, in der letzten bekommen wir einen richtigen Schauer ab. Dann gibt Adriana Gummi, kaum Zeit, das Krokodil am Ufer zu fotografieren. Mit knapp 7 Knoten erreichen wir kurz nach Mittag die Schleusen in den Pazifik.

In der letzten Schleuse beginnen wir bereits Leinen und Fender soweit aufzuräumen und das Tor zum Pazifik öffnet sich, diesmal für die Odysseus. Um 16:00 sind wir im Hafen fest und nach einer Dusche gibt es ein leckeres Essen im Restaurant neben dem Hafen.


Wir hoffen für die beiden, dass sie das Visum für französisch Polynesien schnell erhalten, so lange müssen sie noch in Panama warten. EU-Bürger dürfen ohne Visum bis zu 2 Jahren in der Region bleiben. Schweizer ohne Visum nur wenige Monate.
Für uns geht es am Donnerstag, den 11.04. mit dem Marina-Shuttle zum Busterminal nach Colon. Hier besteigen wir den Reisebus nach Panama City. Nach weiteren Haltestellen in Colon ist der Bus voll. Viele Passagiere müssen die Stunde Fahrt im Gang stehen, gut, dass wir sitzen.

Eine Nacht im Hotel, eine U-Bahn Fahrt und 90 Minuten Flug später landen wir in San Jose, der Hauptstadt von Costa Rica. Eigentlich immun gegen die Verkaufstaktiken der Autoverleiher wird aus unserem Toyota Yaris ein SUV – wegen der teilweise sehr schlechten Straßen – und auch eine Pannenversicherung gibt’s noch oben drauf. Tom wird alt, früher wäre im sowas nicht passiert.

Mit unserem Chevrolet Groove LT fahren wir los. Das Modell ist eigentlich ein Baojun 510, einem Modell des chinesisch-amerikanischen Joint Ventures SAIC GM Wuling, mit leichten optischen Anpassungen an der Fahrzeugfront. Unsere erste Fahrt gilt einem Claro-Shop und einem Bankautomaten. 2 Prepaid Sim-Karten und 250.000 Colones später nehmen wir dann Ziel auf unsere erste Unterkunft in San Jose. Hier nur Barzahlung.

Unser Auto parken wir für 4 US-$ die Nacht auf einem Parkplatz gegenüber. Weitere 6 US-$ werden fällig, wenn der Wagen auch tagsüber dort steht. Unsere Wohnung ist mitten in der City von San Jose, daher nicken wir die Preise ab.
Ganz genau liegt unsere Unterkunft in China Town und wir benötigen keine 10 Minuten zu Fuß zum Plaza de La Cultura, einem zentralen Platz in der Hauptstadt Costa Ricas. Wir orientieren uns ein wenig und bei einem der chinesischen Restaurants gibt es dann unser Abendessen.

Am nächsten Morgen fahren wir zum Lankester Garden. Der Park wurde 1973 gegründet und dient der Universität auch zu Forschungszwecken.

Wir folgen dem ausgeschilderten Rundgang und kommen schnell zur „Orchideenabteilung“

Knapp 1000 unterschiedliche Orchideenarten sollen hier vorhanden sein. Tom erinnert der Bereich von der Aufmachung her aber ein bisschen an die Gartenabteilung im Bauhaus. Schön anzusehen sind sie natürlich und Hajo trägt sich an, als Aushilfsbiene bei der Bestäubung zu helfen.

Entlang verschiedener Palmen, kleiner Teiche und Bambussen, ….

… erreichen wir einen japanischen Garten.

Im Kaktusgarten fühlen wir uns nach Lanzarote zurückversetzt, ….


…. und beenden unseren Besuch im Park.

Unser nächstes Ziel ist der Guayabo-Nationalpark. Die Ausgrabungsstätte zeigt die Überreste der antiken Stadt Guayabo, die von ca. 1000 v. Chr. bis 1400 n.Chr. existiert haben soll.
Bei unserer Ankunft hat der Himmel seine Schleusen geöffnet und wir überlegen, ob wir die Besichtigung nicht verschieben sollen. In einer kurzen Regenpause schaffen wir es vom Auto zum Eingang. Hier wird das Regenproblem gelöst. Mit einer Schere werden große Müllsäcke geschickt zurechtgeschnitten und schon haben wir tolle Regenponchos.
Auf dem Weg zum Aussichtspunkt, kommen wir an einem bearbeiteten Stein vorbei, der einen Panther zeigt. Die Bedeutung für die indigenen Völker kennen wir schon aus Peru von den Inkas.
Vom Aussichtpunkt erhält man einen Überblick über die freigelegten Strukturen der antiken Stadt.


Erst in den Überesten selbst bekommt man aber einen Eindruck, wie hoch entwickelt die Bewohner schon waren. Es gibt sowohl ober- als auch unterirdische Aquädukte.

Aus den Steinansammlungen ist leider wenig zu erkennen, später, im Jademuseum gibt dann ein Video, dass die frühere Stadt auf den Ruinen simuliert.

Besonders die Straße ist eine technische Meisterleistung, die Steine müssen bearbeitet werden und so ausgewählt, dass die Straße später eine möglichst ebene Oberfläche bildet.

An Machu Picchu kommt die Ausgrabungsstätte nicht heran, aber auch hier zeigt sich eine hochentwickelte prä-kolumbianische Kultur.
Wir erweitern unser Tagesprogramm um die Trillizas Wasserfälle. Die Strecke erinnert uns mit den Unmengen von Hortensien an Madeira und die Azoren.

Der Zweite Teil der Strecke geht über eine etwas holperige Straße. Dank des SUV kein Problem, wir haben vorher aber schon schlimmere Straße mit einem Kia Picanto gemeistert. Der Weg in die Tatacoa Wüste in Kolumbien ist unvergessen. Circa 1,5 km geht es vom Parkplatz zu Fuß zum Wasserfall.

Schwimmen wollen wir hier heute nicht, der Regen hat uns schon abgekühlt. Nach dem Wiederaufstieg geht es zurück nach San Jose in unser Appartement.

Am nächsten morgen steht der National Park am Vulkan Irazu auf dem Programm. Um 6:30h holen wir das Auto aus dem Parkplatz und machen uns auf dem Weg. Unterwegs begegnet uns ein Schild, dass ein Zugang zum Vulkan nur mit online gebuchten Tickets möglich sei. In den Bergen gibt es keine Internetverbindung und so fahren wir weiter und versuchen unser Glück.
In der Tat benötigt man online Tickets. Davon stand in den Reiseführern nichts. Wir sind aber nicht die Einzigen und so stehen wir mit weiteren potentiellen Besuchern am Straßenrand vor „Kassenhäuschen ohne Kasse“. Zum Glück gibt es aber kostenloses WLAN. Account erstellen, Zeitfenster wählen und – Mist. Termine heute erst ab 14:30 frei. Auf Nachfrage wird uns erklärt, dass, wenn wir ein Ticket für den Tag haben, keiner mehr auf die Zeit achtet und wir direkt reinkönnen. So sind wir um 8:30 im Vulkan Irazu.

Wir wandern durch ein großes Aschefeld und erreichen den Kraterrand.

Über eine Straße geht es dann ca. 1500m zu einem höher gelegenen Aussichtspunkt.

Von dort kann man die Größe des Aschefeldes erkennen, aber auch der Blick über die Wolken ist großartig. Deshalb war es wichtig den Vulkan morgens zu besichtigen, gegen 11:00 erreichen die Wolken den Vulkan und es ist nichts mehr zu sehen.


Auf unserer Fahrt bergab genießen wir die schöne Landschaft und tolle Aussicht.


Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Ruinen von Cartago. Stop. Carthago liegt in Tunesien und nicht in Costa Rica. Ein kleines „h“ macht den Unterschied. Das Cartago in Costa Rica wurde 1563 gegründet und war lange Zeit Sitz der spanischen Kolonialverwaltung. Heute hat die Stadt ca. 175.000 Einwohner und ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks.
Durch zahlreiche Erdbeben wurde die Stadt immer wieder stark beschädigt, teilweise auch zerstört. Das 1575 von den Spaniern erbaute schöne Kloster wurde dem Apostel Santiago gewidmet. Im Jahr 1841 wurde es durch ein gewaltiges Erdbeben zerstört. Die Kirche wurde wieder aufgebaut, aber durch Erdbeben mehrmals wieder beschädigt. Dann, 1910, beschädigte das Erdbeben von Santa Monica die Kirche und es wurde beschlossen, sie nicht mehr wieder aufzubauen. Was man heute besichtigen kann, sind die Überreste dieses schicksalhaften Erdbebens von 1910.



Wir nehmen wieder Kurs auf San Jose. Der Samana-Park ist unser Ziel. Hier liegt unter anderem das Nationalstadium. Ein beeindruckendes multifunktionales Stadion aus dem Jahre 2011 und das modernste in Mittelamerika.

Am nächsten Morgen, es ist Montag der 15.4., besuchen wir den Poas Vulkan. Der Dumme lernt aus seinen Fehlern und so haben wir dieses Mal ein Onlineticket für 8:00 gebucht und stehen typisch Deutsch 15 min. vorher an der noch verschlossenen Eingangstüre. Um 9:00 haben wir dann Einlass bekommen, eine Sicherheitseinweisung erhalten und unsere persönliche Schutzausrüstung wurde uns ausgehändigt. Es sind circa 10 Minuten Fußweg zur Aussichtsplattform. Der Vulkan ist noch aktiv und die Schwefeldämpfe beißen schon ein wenig. Aber beeindruckend.


Die persönliche Schutzausrüstung bestand im Übrigen aus 2 Helmen. Vermutlich dienten die Helme nur dazu, die Besuchergruppen zeitlich zu identifizieren, die folgende Gruppe hatte nämlich rote Helme.

Aufgrund des letzten, großen Ausbruches in 2017 sind alle Wanderwege um den Vulkan gesperrt und wir machen uns auf den Weg zurück nach San Jose.
Entlang der riesigen Fußgängerzone kommen wir zum Mercado Central.

Durch enge Gänge bahnt man sich den Weg durch unzählige Stände. Thematisch sortiert gibt es Souvenirs, Fleisch, Obst und Gemüse, Klamotten, usw., usw. Ein großer Bereich sind auch kleine Restaurant wie wir es schon in Cuscos gesehen hatten. Direkt aus der Pfanne landet das Essen auf den Tellern und das durchaus preisgünstig.


Unseren letzten Tag in San Jose starten wir mit einer Stadtführung, die Hajo über die FreeWalkingTour-App gebucht hat.
Wir starten am Parque Morazan, in früheren Zeiten der Hauptplatz in San Jose. Der Pavillon wurde in nur wenigen Monaten errichtet um eine Kulisse für die erste Wahl der Tica Linda zu haben. In Mittelamerika werden Bewohner Costa Ricas nur Ticas und Ticos genannt. Tica Linda ist die Schönheitskönigin von Costa Rica. Noch heute wird der Pavillon für eine Vielzahl kultureller Veranstaltung benutzt.

Der Park wird nur durch eine Straße vom nächsten Park, dem Park de La Paz getrennt. Hier steht eine Statue von LIC. Daniel Oduber Quiros. Ein Visionär, der bereits in den 1970er Jahren große Teile Costa Ricas zu Naturschutzzonen erklärte. Ein bisschen sieht die Statue so aus, als würde er ein Selfie machen. Heute erzeugt Costa Rica seinen kompletten Strom nachhaltig und circa 30% der Fläche sind Landschaftsschutzgebiete.
Seitlich des Parks gibt es eine Grundschule. Diese ist Ende des 1900 Jahrhunderts komplett aus Stahl erreichet worden. Durch eine doppelwandige Konstruktion bleiben die Räume auch im Sommer angenehm kühl. Die Stahlbauweise ist aus Europa herübergekommen, zu dem Costa Rica durch den Kaffeeanbau hervorragende Beziehungen hatte.

Das heutige Kunstmuseum war ursprünglich eine Brennerei und weist auf der Rückseite eine Besonderheit auf.

Eine nach Osten ausgerichtete Sonnenuhr. Himmelsrichtung bedingt zeigt die Uhr nur bis mittags an.
Unter der Uhr gibt es eine Korrekturtafel. Je nach Jahreszeit sind zur abgelesenen Uhrzeit, bis zu 24 Minuten hinzu zu addieren oder abzuziehen. Ganz nüchtern müssen die Arbeiter der Schnapsfabrik wohl bei der Montage nicht gewesen sein.

Auf dem Weg zur Sonnenuhr passierten wir noch eine alte Pferdetränke, eine kleine deutsche Brauerei und die mexikanische Botschaft, die mit vielen handbemalten Fliesen wirklich nett anzuschauen ist.

Um den Parque National gruppiert sich das Standesamt und die Nationalbibliothek. Im Park selbst gibt es ein AirBnB für Bienen.

Am Monumento National erfahren wir viel über die Geschichte Costa Ricas. Am 15. September 1821 wurde ganz Mittelamerika unabhängig von Spanien. Die Unabhängigkeit wurde in Guatemala proklamiert, von wo aus Costa Rica bisher verwaltet wurde. Es dauert über einen Monat, bis die Ticas und Ticos von Ihrer Unabhängigkeit erfuhren. Nun galt es sich selbst zu organisieren. Die Länder und Grenze, wie wir sie heute kennen gab es nicht. Und so kam es zu mehreren Kriegen. 1857 wurde die neue Unabhängigkeit von Costa Rica wieder bedroht, als William Walker versuchte die Grenzen Nigaracuas in Richtung Costa Rica auszudehnen. Er unterlag. Hieran erinnert das Monumento National.

Eine umstrittene Präsidentschaftswahl im Jahr 1948 führte in den Bürgerkrieg und der Anführer der Revolution José Figueres Ferrer erneuerte die Verfassung, betrieb freie Wahlen und schaffte das Militär ab. 1953 wurde er der erste Präsident unter der neuen Verfassung und ein Nationalheld. Seit nunmehr 75 Jahren kommt Costa Rica ohne eine stehende Armee aus. Die Schweiz Mittelamerikas.
Entlang einer kleinen Fußgängerzone kommen wir zum Nationalmuseum.

Hier gibt es eine Ausstellung, in der sich eine prä-kolumbianische Steinkugel befindet. Diese Art Steinkugeln wurden an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Größen gefunden. Die Bedeutung ist bis heut völlig unklar.
Im Hintergrund sieht man das Parlamentsgebäude, schlicht und nach außen ohne Fenster, diese sind zum Innenhof ausgerichtet. Es soll die Bescheidenheit der Regierung widerspiegeln. Die Regierung, inklusive Präsident unternimmt ihre Reisen in Economy Linienflügen. Was die deutsche Bundesregierung da an CO2 einsparen könnte.

Am Platz der Kulturen liegt neben dem Goldmuseum auch das Nationaltheater. Die Statuen auf dem Giebel waren aus Marmor und wurde zum Schutz vor Umwelteinflüssen ins Foyer gebaut. Heute zieren Repliken den Giebel.

Im Inneren lassen sie die Statuen auch besser ablichten.

Ein besonderes Bild wurde Costa Rica zur Eröffnung des Theaters von einem französischen Künstler geschenkt. Vielleicht, da es elementare Fehler enthält, hat es heute Kultstatus. Zwar hatte Costa Rica früh Elektrizität, allerdings stehen bis heute auf den Stränden keine Laternen. Bananenstauden trägt mit hängenden Bananen und blonde, arbeitende Frauen in Mittelamerika? Nun ja, der 5 Colones Schein mit diesem Bild wird bis heute als Souvenir gedruckt.

Hier endet unsere Führung. Die Kathedrale „Nuestra Senora de La Merced“ hatte wir bisher ausgelassen, da wir sie als Teil der Stadtführung vermuteten. Nun machen wir uns zu Fuß dorthin. Wie auf vielen Platzen in San Jose steht auch hier ein Pavillon und auch die „Musiker“ stehen davor bereit.

Die Kathedrale besticht durch schöne Deckengemälde und kunstvolle Verglasungen.

Die Skulptur vor der Kirche erschließt sich uns nicht. Hinweise werden dankend angenommen.

Das Jademuseum ist unser letzter Punkt in San Jose, den wir anlaufen wollen. Die in dem Museum ausgestellten Stücke wurden bei Ausgrabungen in Costa Rica gefunden. Ein Beweis dafür, dass zwischen den einzelnen indigenen Völkern in Mittelamerika ein Handel stattgefunden haben muss. In Costa Rica gibt es keine Jadevorkommen. Die nächsten Jadevorkommen befinden sich in Guatemala, also gute 1000 km entfernt. Wie lange wird eine Reise wohl gedauert haben?
Die Ausstellungsstücke sind vielfältig, von menschlichen und tierischen Figuren, …

…. über Schmuck und Werkzeugen zur Jadebearbeitung ….

… bis hin zu Gefäßen mit kunstvollen Fratzen.

Aber auch die Sexualität wurde offen dargestellt und es gab augenscheinlich auch „Alltagsgegenstände“. Vermutlich für die lange Abwesenheit der Männer bei Reisen ins heutige Guatemala.

Religiöse Figuren und Werkzeuge waren ebenso ausgestellt. Fragend lässt uns ein Exponat zurück, die Beerdigung betreffend. Um Knochen derart kompakt zu einem Paket zu verschnüren, muss man zuvor sauber Häuten und Ausbeinen. Eine makabrere Vorstellung.

Unseren letzten Abend in San Jose beenden wir mit einem typischen Essen der Ticos. Es gibt Casado.
Casado heißt eigentlich verheiratet, weshalb wir mit dem Gericht zunächst nichts anfangen konnten. Der Name rührt daher, dass das Essen traditionell von der Ehefrau für den Mann zubereitet wird, während dieser seiner Arbeit auf dem Feld nachging. In den Genuss einer solchen Mahlzeit kamen also nur verheiratete Männer, daher Casado.
Es besteht aus Reis, roten Bohnen, Kochbananen, feingehacktes Gemüse, ein bisschen Salat und Protein nach Wahl. Alles an Fleisch oder Fisch wird in Südamerika als Protein zusammengefasst und so kann man Wählen zwischen Cerdo (Schwein), Pollo (Huhn), Res (Rind) oder Pesca (Fisch).
Sehr lecker, wenn Tom daran denkt, das Cilantro (Koreander) abzubestellen. Dies wird hier sehr gerne und viel verwendet.
Ein Abschiedsbier in „unserer“ Bar und ab in die Koje.

Unser Mietwagen hat das Kennzeichen BXD 556. Heute ist Mittwoch, der 17.4 und wir wollen weiter zum Vulkan Arenal. Das Problem: Innerhalb der Umgehungsstraße um den Stadtkern von San Jose dürfen Autos und Motos mit Endziffer 5 und 6 mittwochs zwischen 6 Uhr morgens und 7 Uhr abends nicht fahren. Deshalb heißt es früh aufstehen. Um 5:00h steigen wir ins Auto und nehmen Kurs auf unser Ziel, die Stadt La Fortuna.
Wer früh losfährt kommt früh an, um 9:00h müssen wir nicht versuchen in unser Hotel einzuchecken, daher besuchen wir den „Catarata La Fortuna“. Hier stürzt der Fluss Fortuna 70m in die Tiefe und es gibt einen tollen natürlichen Pool in Mitten des Regenwaldes.


70 Höhenmeter runter waren bei gut ausgebauten Wegen kein Problem, nach oben ist es schon anstrengender. Immerhin ein 12-stöckiges Hochhaus – ohne Fahrstuhl. Zwischendurch gibt es aber Ruhebänke und Motivationsschilder.

Ein weiteres Highlight, das wir in La Fortuna ausgesucht haben, ist ein Ecopark, in dem man durch den Regenwald in die Nähe des Arenal Vulkans wandern kann. Wir nehmen die blaue Route hin und die graue Route zurück. 3 km geht es rauf und dann auch wieder runter.

Geschafft. Interessiert studieren wir die Informationstafeln. Da ist irgendwas nicht richtig – was stimmt den nun?

Egal. Man kann sehr gut die Lavastrecken aus dem letzten Ausbruch aus 2010 erkennen. Es werden auch Klettertouren bis nach oben auf den Krater angeboten, hier hat Tom aber sein Veto geltend gemacht.
Im Tal erkennt man unser morgiges Ziel, den Arenalsee.

Der graue Weg ist deutlich naturbelassener als der blaue und teilweise müssen wir wirklich nach den Markierungen suchen. Insgesamt 5 km in 90 Minuten. Gar nicht so schlecht, finden wir zumindest.

La Fortuna ist eine äußerst touristisch geprägte Stadt. Es reiht sich ein Restaurant an das nächste und überall werden Touren zum Vulkan, Wasserfall, Rafting, Zip-Lining etc. angeboten.
Unser Hotel liegt am Rand der City mit Blick auf den Arenal. Auf den Touristentrubel haben wir keinen Bock und so bleiben wir zum Abendessen im Hotel und lassen den Abend bei einem Gläschen Wein am Pool ausklingen.
Frühstück gibt es mit Ausblick und Tierbeobachtung, die Vögel werden extra mit Bananen angelockt.

Wir wollen heute einmal um den Arenalsee nach Santa Elena. Den Großteil des Tages werden wir wohl im Auto sein. Zunächst ist der See nur an wenigen Stellen zu sehen und man bekommt keinen Überblick über die tatsächliche Größe.
Unterwegs halten wir kurz an einem Denkmal für die Helden der Schiene. Costa Rica hatte ein gut ausgebautes Schienennetz, die meistens Zugverbindungen wurden aber aus Kostengründen eingestellt. Heute gibt einigen wenige Verbindungen an Wochentagen zwischen San Jose und Heredia. Aktuell verstärken sich die Bemühungen, wieder weitere Zugverbindungen zu etablieren.
Ein schönes Detail finden wir den Hinweis, wer beim damaligen Tunnelbau geholfen hat. Die Schweiz.

Ein Stopp müssen wir einlegen. Mehrere Hinweisschilder leiten uns zu Tom’s German Bakery. Eine Touristenfalle schlecht hin. 12 EUR für ein Leberkäs-Brötchen. Aber ehrlich – es schmeckt super.


Am Westende des Arenalsees kann man nun seine Ausdehnung sehen. Auf 80 km² wird hier der Fluss Arenal aufgestaut. Wie überall in der Gegend, kann man den Wassermangel wegen des El Nino gut erkennen.

Der letzte Teil der Strecke geht in die Berge. Die Straße ist nur teilweise geteert und hat zwischendurch große Schlaglöcher, so dass Tom beim fahren höllisch aufpassen muss. Das macht müde. Nach einem schnellen Abendessen gibt es noch ein Bier, das auch der heimischen Fauna mundet. Tom schläft in der Händematte schon mal vor.

Früh am nächsten Morgen brechen wir auf , um in den Nebelwald zu fahren. Aufgrund der Kessellage soll sich hier regelmäßig morgens Nebel bilden, der erst mit Erstarken der Sonne aufgelöst wird. Sonnenaufgang ist aktuell um 6:00h, ohne Wolken brennt die Sonne um sieben schon gnadenlos. Dann öffnet aber erst der Park.

Wie erwartet kein Nebel, aber die vermoosten Äste lassen auf eine generell erhöhte Feuchtigkeit schließen. Ohne Nebel ist das Highlight des Parks ein Aussichtsturm, mit offener Treppe und Boden aus Drahtgittern. Tom packt allen Mut zusammen und schafft es trotz Höhenangst nach oben.
Coole Aussicht.


Vorbei an verschiedenen Aussichtpunkten und einem Badestopp an einem weiteren Wasserfall fahren wir insgesamt ca. 160 km an die Pazifikküste Costa Ricas.


Unser Ziel ist Tamarindo. Ein Surfer- und Partyparadies im Nordwesten des Landes. Viele junge US-Amerikaner und Kanadier verbringen hier ihren Urlaub und auch wir tauchen für 2 Abende in das quirlige Strand- und Nachtleben ein. Die Portionsgrößen beim Essen sind auch den amerikanischen Verhältnissen angepasst.
Eine besondere Modererscheinung der männlichen Kanadier lässt uns schmunzeln, der Schnauzbart ist zurück und es begegnen uns viele junge Männer die 1 zu 1 einem 70er Jahre Porno entsprungen sein könnten.



Nach dem Trubel kommt das Kontrastprogramm. 6 km außerhalb von Montezuma beziehen wir eine Hütte in „Hawlers Monkey Hotel“
Auf der Route 21 kommen wir in eine Polizeikontrolle. Wir sollen unseren Wagen am Straßenrand abstellen und übergeben Pässe und Führerschein. Wirklich angeschaut werden die Dokumente nicht. Die Frage nach Drogen verneinen wir und haben auch nichts dagegen, dass die Polizei das Auto auf Drogen kontrolliert. Hajo steigt aus und öffnet den Kofferraum. Ein Polizist inspiziert den Kofferraum, unsere Reisetaschen müssen wir aber nicht öffnen. Derweil kommt der zweite Polizist zur Beifahrertüre und bittet unsere Rucksäcke durchsuchen zu dürfen. Tom genehmigt, soll aber ebenfalls aus dem Auto aussteigen. Auf dem Weg zur Beifahrertüre wir er am Kofferraum kurz, vielleicht 30 Sekunden, aufgehalten. Dann geht es schnell. Der Polizist an der Beifahrertüre beendet die Aktion, mit den Worten, „no drugs – no problem“. Wir werden quasi vom Kontrollpunkt weggescheucht und fahren los. Irgendwas stimmt hier nicht. Bei der Kontrolle unseres Tascheninhaltes bemerken wir, dass über 200 US-$ in Landeswährung fehlen. Seit fast 4 Jahren sind wir unterwegs und nichts ist passiert, jetzt ausgerechnet von der Polizei beklaut.
Machen kannste aber nichts – die Jungs zur Rede stellen bringt vermutlich nur weiteren Ärger. Wir fahren weiter uns bauen uns damit auf, dass es nur Geld war.
Abseits der Hauptstraßen ist nicht mehr alles geteert lässt sich aber noch gut befahren.

Wir erreichen unser Ziel. Eine in die Jahre gekommene Hotelanlage direkt am Strand. Sieht man über die altersbedingten Verschleißerscheinungen weg, ist es akzeptabel. Wir sind ja auch nicht mehr fabrikneu und so passt es gut zusammen. Es gibt einen Grillplatz am Strand, den wir direkt in Beschlag nehmen. Die Ruhe ist herrlich.

Die Brüllaffen „wandern“ immer wieder an unserem Hotel vorbei und es ist herrlich sie auf den Bäumen zu beobachten.

Auch der Sonnenaufgang mit einem Kaffee am Strand traumhaft. Für uns geht es heute weiter zum Stausee in Chachi.

Routentechnisch eine Herausforderung. Wir befinden uns westlich der Bucht von Nicoya. , die wir nun überqueren müssen. Die Brücke ist wegen Bauarbeiten gesperrt. Zusätzlich gibt es 2 Fähren, hiervon fährt eine allerdings nicht, da bei einem verunglückten Anlegemanöver der Fähranleger stark beschädigt wurde. Es verbleit eine Fähre, diese ist erwartungsgemäß stark frequentiert. Wir konnten im Internet Tickets buchen, und so kommen wir quasi als erste an Bord. Es geht in den Keller. Zunächst vorwärts die Rampe herunter, die letzten Autos musste rückwärts.

Ganz hinten in der Ecke stehen wir, so eng, dass ein Einsteigen nicht möglich ist, bevor der Wagen neben uns weggefahren ist. Wir werden wohl als letztes von der Fähre kommen. Nachdem unten alles zugeparkt ist, wir die Fähre oben vollgeparkt. Kein Platz ist mehr frei. Ob alle Wartenden mitgekommen sind wage ich zu bezweifeln.

Unser letzter Bungalow liegt im Osiri-Tal. Hier wird der Cachi Fluss aufgestaut. Der Bungalow hat eine tolle Aussicht und liegt direkt hinter einem Mexikanischen Restaurant mit Schaukel. Hier gibt es Abendessen. Flora und Fauna lassen sich von der Terrasse aus gut beobachten und wir entspannen ein wenig von der doch anstrengenden Reise.


Einen Aussichtspunkt und die Talsperre lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Ein beeindruckendes Bauwerk.


Die letzte Nacht verbringen wir in Flughafennähe um keine Probleme mit dem teilweise unvorhersehbaren Verkehr in San Jose zu bekommen. Der Flug kommt mit einer Stunde Verspätung an und mit der Metro geht es zum Bus-Terminal. Dieses Mal haben wir Pech, der Bus ist bereits voll als wir einsteigen. Tom setzt sich auf die Stufen und Hajo bekommt von dem jungen Mann rechts im Bild den Sitzplatz angeboten. Alter hat auch seine Vorteile. Zurück in der Marina werden wir von Jan und Biggi überrascht – „must be GIN o’Clock.

Wir bereiten uns nun auf die San Blas vor. Hier wollen wir die nächsten Wochen mit unserer segel.BAR verbringen, wenn auch zurzeit nur mit dem „Iron Spinnaker“ zu besegeln.

Die gute Nachricht, der neue Mast soll bestellt sein und wir sind gespannt auf den Liefertermin.