01.07.2023-31.07.2023

Unsere Fahrt nach Panama verläuft überraschen gut. Kurz nach der Ausfahrt können wir Segel setzen und der Wind stärker als gedacht. Zu diesem Glück gesellt sich die Strömung, die uns ebenfalls in Richtung Panama treibt und so kommen wir mit bis zu 6,5 Knoten sehr gut voran. Fast 7 Seemeilen vor der Küste treffen wir noch ein kleines Fischerboot und dann geht es auch schon in die erste Nacht. Es bleibt ruhig. Die angesagten Gewitter bleiben aus und der Mond erzeugt eine tolle Nachtstimmung.

Den neuen Tag beginnen wir mit einem leckeren Frühstück und auch dieser Tag plätschert vor sich hin. Zum Abend hin schläft der Wind ein und den Rest der Strecke werden wir wohl unter Motor zurück legen müssen. Trotzdem sind wir froh, wir hatten mit mehr Motorfahrt gerechnet.

Bis 3 Uhr in der Früh ist Alles entspannt. Dann ziehen die ersten Gewitter auf, allerding weit von uns weg. Das Erste, was uns näher kommt zieht hinter uns vorbei und wir freuen uns, dass wir verschont wurden. Die Freude währt aber nur kurz, das nächste zieht direkt über uns rüber und es rumpelt und Blitz ordentlich. Die 4 unteren Bilder haben wir aus einem Video heraus geschnitten. Alle bei dunkler Nacht, die Blitze erleuchten die Umgebung aber Tag hell.


Wieder einmal war die Elektronik, soweit möglich im Backofen verstaut. 30 Minuten später sind wir aus dem Gewitter raus und haben keine Schäden erlitten. Wenig später dämmert es und wir erblicken die ersten Silhouetten von Panama.

In der Entfernung sehen wir die Puente del Atlantico. Hier geht es zum Panama Kanal. In der Bucht liegt eine Vielzahl von Schiffen auf Reede und wartet auf neue Aufträge. Wir nehmen Kurs auf Fort Sherman, hier liegt unsere Marina.

Am Samstag, den 1.7.2023 erreichen wir die Shelter Bay Marina. Vollmundige Versprechen über die Möglichkeit des Einklarierens lösen sich in Luft auf. Port Captain und Immigration sind am Wochenende nicht besetzt und so liegen wir unter gelber Flagge fest. Auch eine kleine Notlüge über unsere Ankunftszeit bleibt uns nicht erspart. Zum Wochenbeginn sind wir dann aber mit den Formalitäten fertig. Ein Specht bearbeitet den Radarreflektor, während wir notwendige Arbeiten am Schiff und unsere Peru Reise organisieren. Einige Tage nach uns kommt auch die Usi und wir freuen und Uschi und Albert wiederzusehen.

Am Sonntag, den 09.07. starten wir nach Peru. Das Taxi von der Shelter Bay Marina zum Flughafen in Panama City ist mit 110 US-$ kein Schnapper, aber Busse gehen am Sonntag nicht. Von Panama City nach Lima dauert der Flug 3,5 Stunden.

Der Blick auf die Anden ist beeindruckend.

Eine kurze Nacht verbringen wir in einem Hotel neben dem Flughafen. Unser Flug nach Iquitos startet um 05:45h. Hajo ergattert mehrere Infobroschüren über unsere Reiseziele. Während wir auf den Flug warten werden diese eingehend studiert. Im Dunkel verlassen wir das beleuchtete Lima und bekommen einen ersten Eindruck über den Regenwald des Amazonas.

Erst wenn man sieht, wie unendlich groß der Regenwald ist, kann man seine Bedeutung für das Klima verstehen. Vom Flieger aus konnten wir kein Ende des Grüns erkennen. Pünktlich landen wir in Iquitos.

Gemäß der Reisebeschreibung sollen wir um 10:00h vom Flughafen abgeholt werden. Bis zum nächsten Supermarkt sind es nur wenige hundert Meter und die 3 Stunden von der Landung bis zur Abholung wollen wir nutzen um ein paar Leckereien, wie Chips, Schokolade und Wein in den Urwald zu „schmuggeln“. Dort wird es bestimmt um einiges teurer sein. Unser Plan wird vereitelt. Kaum stehen wir am Gepäckband, werden wir von unserem persönlichen Reiseleiter begrüßt. So, wie wir unser Gepäck haben sind wir im Taxi verstaut und es geht in Richtung Dschungel. Das Taxi fährt uns von Iquitos nach Nauta. Mit dem Moto geht es dann zu Hafen, die Straßen in Nauta sind nicht mehr Pkw tauglich.


Wenn wir bisher an Hafen dachten, waren da immer befestigte Anlagen, über die man mehr oder weniger bequem die Schiffe erreichen konnte. Hier geht es nur über ein paar behelfsmäßige Bretter. Funktioniert trotzdem und wir sitzen im Boot.

Hier ist die Geburtsstätte des Amazonas. Die Flüsse Maranon und Ucayali fliesen zusammen und ab diesem Punkt heißt der Fluss Amazonas. Von hier aus fließt der Amazonas circa 6500 km durch Peru, Equador, Kolumbien, Venezuela, Franz. Guyana, Guyana, Surinami und Brasilien, wo er in den Atlantik mündet.

Von hier sind es nur noch wenige Meilen in den Rio Ucayali. Hier liegt unsere Lodge. Der Hafen der Comunidad Libertad wurde in den Tagen vor unserer Ankunft durch starke Regenfällen stark beansprucht, die Stege zum Wasser haben aber Stand gehalten. Rechter Hand liegen die Wohnhäuser der Communidad, linker Hand die Lodge.



Die Lodge besteht aus einem Zentralgebäude, indem Küche und Speiseraum untergebracht sind. Von dort geht es über Brücken in einfache Holzhütten mit einem zweckmäßigen Badezimmer. Warmes Wasser braucht es bei den Temperaturen nicht, allerdings lässt auch der übrige Service zu wünschen übrig. Strom gibt es für 3 Stunden am Abend und zumindest Bier können wir in einem Laden in der Kommune kaufen. In der Lodge gibt’s NIX. Um 21:00h ist Zapfenstreich, dann geht das Licht aus. 4 Tage mit Entbehrungen irgendwo zwischen Jugendherberge und Knast werden wir schon überstehen.


Und so freuen wir uns auf unsere Ausflüge, die uns für die Entbehrungen in der Lodge hoffentlich entschädigen. Jeden Tag fahren wir Boot und schlagen uns durch den Dschungel.

Bei einer Nachttour „fangen“ wir kurzfristig ein junges Alligator Weibchen, bezahlen dieses Erlebnis aber auch mit gefühlt 1000 Moskitos-Stichen. Eine Leine hat sich in die Schiffschraube verfangen und das notwenige Licht zum Freischneiden hat leider auch die Moskitos angezogen.

Die Landschaft ist beeindruckend. Der Amazonas verändert sein Bett kontinuierlich, von der einen Uferseite wird abgetragen, während auf der anderen Seite Sediment aufgetragen wird.


Von Vögeln, Affen, Spinnen und Ameisen sehen wir allerlei Getier während wir unterwegs sind. Das Affenbaby lässt unser Herz höher schlagen.




Bei einer Ganztagestour kochen unser Guide und Bootsführer für uns im Dschungel. Sehr Lecker!!!

Ein Glück, dass wir den Fisch nicht selber fangen mussten. Toms Leine verheddert sich im Grund und trotz intensiver Bemühungen ist der Angelhaken verloren. Am Ende erwischt nur Felix, unser Bootsmann, einen kleinen Fisch. Gut, dass wir nicht vom Angeln leben müssen.


Eine ganz spezielle Spezies ist nur im Amazonas anzutreffen, rosa Delphine. Wir gehen auf die Jagd – schießen wollen wir aber nur Fotos. Die rosa Delphine werden bis zu 2,50m groß sind aber äußerst Fotoscheu. Ein paar Schnappschüsse gelingen und besonders auf das Rückenschwimm-Foto sind wir ein bisschen Stolz.


Am Abend gibt es Postkarten würdige Sonnenuntergänge, ……

… und beim frühen Aufstehen das morgendlichen Pendant.


Und schon sind 3 Nächte im Dschungel vorbei. Wir verzichten auf weitere Moskito-Attacken und lassen uns nach dem Frühstück zurück nach Iquitos bringen.

Mit dem Moto wieder zur Taxistation und dann von Nauta nach Iquitos.

Iquitos hat circa 150.000 Einwohner. Zählt man das Umland hinzu sind es knapp 400.000. Iquitos ist somit die größte Stadt im peruanischen Dschungelgebiet. Wir machen einen kleinen Sparziergang durch die quirlige Stadt. Zum Abend belebt es sich.



Früh morgens geht es für uns weiter. Über Lima fliegen wir nach Cuscos. Hier kommen wir am frühen Nachmittag an und unser gebuchter Flughafentransfer ist nicht vor Ort. Mit 45 min. Verzögerungen erreichen wir unser Hotel und hier erwartet uns die nächste Überraschung. Wir sind erst für morgen eingeplant. Das war auch der Grund, weshalb der Shuttleservice nicht am Flughafen war. Nun bekommen wir ein Hundehütten großes Zimmer gezeigt. Tom ist sauer und macht seinem Ärger Luft. 5 Minuten später haben wir ein schönes Zimmer und der fehlende Kleiderschrank wir noch am Abend aufgebaut. Geht doch. Gleich am nächsten Morgen fahren wir mit dem Zug zum Machu Pichu.

Der Bahnhof in Cusco liegt im Tal, und so muss die Bahn zunächst steil nach oben. Für Serpentinen ist es zu eng und so fährt die Bahn die erste Strecke vorwärts in eine Sackgasse, dann wird die Weiche umgestellt und es geht rückwärts den nächsten Streckenabschnitt nach oben. Im Zick Zack geht es so immer weiter nach oben. Die Bahnstrecke liegt ohne Sicherung direkt an der Straße, der Zug verscheucht Menschen, Autos und Tiere mit ständigem Hupen.

Nach einer Stunde haben wir Cusco verlassen und es wird ländlicher. Der Blick über die Landschaft ist beeindruckend. Service wird groß geschrieben und neben einer Frühstücksbox gibt es später auch noch Snacks und Getränke.


Wir nähern uns dem Ziel und entdecken den schneebedeckten Gipfel von Veronica. Kurze Zeit später ist unsere wunderschöne Zugfahrt in Aqua Caliente zu Ende.


Die Kleinstadt Aqua Caliente hat ihren Namen von den heißen Quellen, die man hier besuchen kann. Die 4500 Einwohner leben überwiegend von Touristen, die ausschließlich mit der Eisenbahn kommen. Eine Straßenverbindung in den Ort existiert nicht.

Während die einen Touristen sich die Zeit bis zu ihren Termin zum Machu Pichu vertreiben, warten die anderen auf den Zug zurück nach Cuscos.

Mit unzähligen Restaurants, Bars und Shops fällt dieser Zeitvertreib auch uns recht einfach.

Es ist Sonntag, der 16.07 und um 5:30h in der Früh besteigen wir den ersten Bus zum Machu Pichu. Die letzten Tickets die wir kurzfristig bekommen konnten waren für 6:00h morgens.

Der Vorteil der frühen Stunde ist, dass es nicht überlaufen ist und der Nebel schafft eine mystische Stimmung. Der in unserem Ticket inkludierte Rundweg 3 führt über die untere Ebene der Machu Pichu Ruinen.


Die Menge der Gebäude und die vielen Treppen sind beeindruckend. Einfach war das Leben hier bestimmt nicht. Bis zu 1000 Inka sollen hier von 1420 – 1530 n.Chr, gelebt haben.

Auch der Blick über die Berge ist faszinierend.



Der Nebel zieht zunächst noch weiter zu,

bevor die aufgehende Sonne den Nebel vertreibt und es langsam warm wird.

Wir beginnen mit dem Aufstieg auf den Machu Pichu Mountain. Die Treppen sind uneben und teilweise mehrere Dezimeter hoch. Immer wieder gibt es kleine Plateaus mit einer schönen Aussicht.

Nach ca. der Hälfte des Aufstiegs geht uns die Luft aus. Nach einem letzten Blick ins Tal und auf die Gipfel machen wir uns auf den Rückweg.

„Versehentlich“ biegen wir am Ausgang falsch ab und ergattern uns so einen Teil des Rundgangs über die obere Ebene. Hier gibt es den wohl bekanntesten Blick auf die Machu Pichu Ruinen.

Noch schnell ein Beweisfoto und dann belohnen wir uns am Ausgang mit einem, nein, zwei frisch gezapften Bieren.

Zurück in Aqua Caliente werden wir noch Zuschauer bei einem Kostüms Umzug und bereits im Dunkel erreichen wir mit dem Zug das beleuchtete Cussco.

Und bevor es Hell wird sind wir auch schon wieder unterwegs. Um 4:30h werden wir am Hotel abgeholt und fahren mit dem Bus ca. 2 Stunden in Richtung Pitumarca. Hier gibt es ein Frühstück. Gestärkt machen wir uns eine halbe Stunde Busfahrt später auf den Fußmarsch zum Aussichtspunkt. Der Parkplatz liegt auf 4800m über dem Meeresspiegel. Der Weg ist 4km lang und beinhaltet weitere 600 Höhenmeter.

Über eine Stunde hält Tom tapfer durch, für die letzten Meter nimmt er dann aber doch ein Pferd. Nur 10 min. nach Tom erreicht auch Hajo die Bergstation. Von hier müssen wir dann noch mal ca. 500m gehen.

Langsam geht es weiter bergauf. Oben angekommen werden wir aber für die Anstrengungen entschädigt.


Neben dem Rainbow Mountain ist aber auch der „Nevado Auzangate“ ein Highlight. Nach 30 min. auf dem Berg müssen wir auch den Rückweg antreten, damit wir nicht zu spät kommen.

Runter ist es deutlich einfacher, aber die Luft ist trotzdem dünn.

Eine letzte Pause machen wir noch und setzen und kurz um uns mit der mitgebrachten Banane zu stärken. 5 Minuten später geht es weiter. Schei… , das Handy ist weg. Wir durchsuchen alle Rücksäcke und Taschen – nix. Es muss bei der Pause aus der Hosentasche gerutscht sein. Hajo rennt zurück aber dort ist nichts zu finden. Wally, unser Reiseführer, fragt bei den Locals nach, aber ein Handy wurde nicht abgegeben. Unsere Stimmung ist auf dem Tiefpunkt und auch das Mittagessen will nicht richtig schmecken. Machen können wir aber nichts, bisher haben wir kein Mobilfunknetz. Wally versucht unser Telefon anzurufen, so wie er Netz hat und bedeutet uns, das wir Glück haben. Unser Handy ist schon in Cusco. Den ehrlichen Finder als auch Wally, der uns dorthin begleitet, bedenken wir mit einem ordentlichen Finderlohn. Jetzt meldet sich auch der Hunger und das Abendessen schmeckt wieder.

Bisher hatten wir keine Sicherkopie der Bilder aus dem Dschungel und vom Machu Pichu gemacht. Das holen wir heute Nacht nach. Heute, es ist Dienstag, der 18.07, verbleibt uns ein Tag in Cusco. Der Titikaka-Express von Peru-Rail fährt nicht jeden Tag und wir haben Tickets für morgen gebucht. Bei Freewalking-Tours haben wir eine Stadttour gebucht, die um 10:00h am Platz de Armas beginnt.

Um den Platz sammeln sich verschiedene Kirchen und andere historische Gebäude. Zu den Kirchen erfahren wir, dass diese von den spanischen Besatzern gebaut wurden. Hierzu wurden die Inka Tempel, die dort ursprünglich standen zerstört. Bei Aufbau der Kirchen haben die Inkas allerdings ihre Götter in den Verzierungen der Gemäuer abgebildet.

Wir gehen einige Meter weiter und anhand einer Karte erkennen wir die ursprüngliche Form von Cusco. Die Altstadt entspricht einem Panther, ein für die Inka heiliges Tier, wie auch die Schlange und der Kondor. Der Kondor steht für das Hanan Pacha, die Oberwelt, der Puma für das Kay Pacha, die irdische Welt und die Schlange representiert das Ukhu Pacha, das Unendliche bzw. die Unterwelt. Man geht davon aus, dass Cusco die Hauptstadt des Inkareiches war und Inkapfade bis nach Bolivien und Equador führen. Die Pfeile zeigen die Richtungen zu den einzelnen Regionen. Das Kloster „Monasterio de Santa Catalina de Nuestra Señora de Los Remedios“ diente zur Inkazeit für die Erziehung der Mädchen der Adeligen Inkafamilien. Die ausgebildeten Frauen heirateten oder wurden als Lehrerinnen in die entfernteren Inkasiedlungen entsandt. Nur wenige dienten ausschließlich den religiösen Riten der Inkas.

In der Gasse zwischen dem Kloster und der „Iglesia de la Companía de Jesús“ lässt sich der Unterschied zwischen der Bautechnik der Inkas und der europäischen Kolonialmächte eindrucksvoll erkennen. Die Wände der Inkas sind fugenlos und leicht nach innen geneigt, während die Wände der Kolonialbauten aufgrund der ungenauer behauenden Steine mit Mörtel gemauert und lotrecht sind. Die Neigung der Wände der Inkabauten machen diese Erdbeben sicher.

Auch findet man in den Wänden teilweise kleine Kunstwerke, wie z.B. diese Schlange.

Mitten in Cusco gibt es eine Ausgrabungsstätte mit einigen Inkafunden, wie Tongefäße und ähnlichen. Besonders sind jedoch zwei Skelettfunde. Bei dem einen Skelett handelt es sich um einen circa 12 Jahre alten Jungen, der vermutlich rituell geopfert wurde. Bei dem anderen Skelett sind keine solche Spuren zu finden. Es handelt sich aufgrund der Kopfform vermutlich um einen Adeligen, der hier beigesetzt wurde. Die langgezogene Schädelform wurde bei Adeligen mit eng gebundenen Tüchern im Säuglings und Kindesalter erzeugt, solange der Schädel noch nicht ausgewachsen ist. Faszinierend und Abschreckend zugleich.


Durch eine kleine Gasse mit Souvenirläden, die uns von unserem Guide empfohlen werden, gelangen wir zum zwölfwinkligen Stein. Bei einem Stein dieser Größe kommen Zweifel an der bisherigen Theorie auf, dass die Steine bis zu 25 km durch teilweise bergiges Gelände ohne Räder nur mit Seilen und Manneskraft hierher transportiert sein sollen. Ein Stein dieser Größe wiegt gerne mal 10 Tonnen und mehr.

Eine neuere Theorie geht davon aus, dass nur Felsbröckchen transportiert wurden und diese über eine chemische Reaktion wieder verschmolzen wurden, quasi eine Art Beton. Alles nur Theorien und bis heute ist unklar wie die Inkas solche Bauwerke erschufen. Wir entdecken aber noch einen Puma und eine Schlange. Aber erst nachdem wir im Reiseführer darüber gelesen haben und auf die Suche gegangen sind.


Vorbei an der deutschen Botschaft steigen wir die Treppen nach oben in die San Blas Nachbarschaft. Hier liegt auch unser Hotel. Ein kleines Restaurant befindet sich in einem liebevoll renovierten, kolonialen Wohnhaus, in dem auch die ursprüngliche Wandbemalung bewundert werden kann.

Weiter nach oben endet unsere Tour in einem edlen Restaurant, in dem Jay für uns noch Ceviche zubereitet. Außerdem gibt es von hier einen perfekten Blick über Cusco.


Wieder einmal haben wir eine tolle Stadttour bekommen. Leider gab es während der Tour aber auch eine schlechte Nachricht, in Peru soll es morgen wieder zu Streik kommen und aus diesem Grund hat Peru Rail unseren Zug ersatzlos gestrichen. Blöd, aber wir wussten ja bevor wir losgefahren sind, dass uns so etwas passieren kann. Nun heißt es Alternativen suchen und nach einer Stunde haben wir einen Bus gefunden, der morgens um 7:00h vom Busbahnhof in Cusco nach Puno aufbrechen soll. Uns quälen trotzdem Sorgen, ob wir zu unserer Sicherheit unsere Reise abbrechen sollten. Wir entscheiden uns zunächst für ein Mittagessen in der Markthalle. Neben Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch gibt es hier auch Souvenirs und eben jeden Menge Essenstände.


Für 2 EUR pro Person gibt es eine Suppe und einen Hauptgang. Dann heißt es Kofferpacken.

Pünktlich geht es zum Bus und hier ist auch schon einiges los. Die Damen unserer Busgesellschaft bestätigen uns, dass der Bus fährt und so warten wir geduldig. Eine halbe Stunde vor Abfahrt kommt dann eine der Damen und erklärt uns, dass der Bus leider ausfällt.

Vor Cusco gibt es eine Straßensperre so, dass der Bus nicht durchkommt. Wir werden auf den Nachtbus umgebucht. Wir fahren zurück ins Hotel, erklären unsere Situation und verlängern unser Zimmer für eine weitere Nacht. Von verschiedenen Seiten hören wir, dass der Streik heute Nachmittag enden soll, deshalb sind wir guter Hoffnung und vertreiben uns einen weiteren Tag in Cusco.

Am Abend kommt dann ein Bus, wir steigen ein und tatsächlich geht es pünktlich in Richtung Puno.

Der Busfahrer hat einen rasanten Fahrstiel und obschon der Bus äußerlich noch recht solide aussieht, knarzt und kracht es Fahrwerk bei jedem kleineren Schlagloch. Auch die Sauberkeit im Bus hat nur wenig Spielraum nach unten umso mehr nach oben. Die Fahrt dauert 8 Stunden und die werden wir ohne Toilettengang überstehen. Eine Heizung gibt es auch nicht und es wird bitter kalt. Zum Glück hatten wir uns gut vorbereitet und unsere neuen Alpakadecken ins Handgepäck gesteckt. Wir schaffen es ein wenig zu schlafen und kommen eine Stunde früher um 3 Uhr morgens in Puno an. Zum Hotel nehmen wir ein Taxi und nachdem wir eingecheckt haben können wir uns noch ein paar Stunden aufs Ohr legen. Dann werden wir aber auch schon wieder abgeholt. Heute fahren wir über den Titikaka See.

Vor der Abfahrt bekommen wir noch ein kleines Ständchen zur Einstimmung und dann legen wir ab.

„Uros floating islands“ sind künstlich angelegt, schwimmende Schilfinseln auf dem See. An der Einfahrt der Insel zahlt jeder Besucher umgerechnet 1,50 EUR Eintritt. Jedes Touristenboot wird dann einer Insel zugewiesen. Wir fahren zur Insel Gaviota.

Und werden dort schon von den Bewohnern erwartet. Aus Schilf ist ein Sitzkreis aufgebaut und nachdem jeder seinen Platz gefunden hat, erklärt uns der Inselpräsident einiges über die Inseln.

Der Schwimmkörper der Inseln besteht aus Schilfwurzeln, die mit Hilfe von Stöcken und Leinen verbunden werden. Dann werden 5 Schichten Schilf kreuzweise auf die Wurzeln gelegt und das Ganze mit mehreren hundert Meter langen Leinen zum Land verspannt. Die Leinen werden mit Steinen auf kurzem Weg zum Grund und dann zum Land geführt. Danach kann die Insel mit Häusern bebaut und besiedelt werden. Regelmäßig müssen neue Schilflagen aufgebracht werden, da die untere Schicht verrottet. Um die Häuser zu halten werden diese direkt höher gebaut.

In kleinen Gruppen darf jeder von uns in das Haus einer Familie schauen. Im Anschluss verkauft „Mutti“ uns dann gerne ihre Handarbeiten.

Kaufen wollen wir nichts, bedanken uns aber mit einem Tipp für die Gastfreundschaft die uns entgegengebracht wurde.

Mit einem traditionellen Boot werden wir dann zur Hauptinsel gerudert und können hier noch Getränke kaufen.


Faszinierend, wie detailreich der Schilf hier verarbeitet wird.

Wir fahren weiter mit dem Schnellboot zur Insel Taquile. Die Inselbewohner sind genossenschaftlich organisiert und leben nach alten Geboten der Inkazeit. Neben Fischerei und Terrassenackerbau hat sich der Tourismus zu einer Haupteinnahmequelle entwickelt.

Wir erklimmen den Weg rauf zum Marktplatz. „Souvenirverkäufer“ und schöne Aussicht sind auf dem Weg inklusive.


Auf dem Markt stempeln wir unsere Reisepässe und bekommen eine Folklore Darbietung. Der Aufforderung mit zu tanzen können wir grade widerstehen. Und so geht es weiter über die Insel. Ein Restaurant lädt zum Verweilen ein und Hajo muss dem Wirtsjungen unseren Selfiestick erklären.


Bei der Aussicht schmeckt das Mittagessen. Anschließend geht es zurück zum Boot und dann nach Puno. Ein schöner Tag mit tollen Eindrücken.

Wir schlendern noch durch Puno. Eine quirlige Stadt mit netten und freundlichen Bewohner. Im Supermarkt kaufen wir unser Abendessen und fallen früh ins Bett. So erholsam war der Schlaf im Bus dann wohl doch nicht.

Am nächsten Morgen starten wir mit dem Tuktuk zu einem Aussichtspunkt oberhalb der Stadt. Die Fahrt ist lustig und bergauf ächzt der Motor schon ganz ordentlich. Der Aussicht über die Stadt und den See ist hervorragend.


Hajo hat mit den Fahrer ausgehandelt, dass er auf uns wartet und uns dann zum Hauptplatz fährt. Alles in Allem haben wir 4 EUR bezahlt. Billiger ist nur noch zu Fuß gehen.

Um die Ecke finden wir noch eine Kirche und wir lernen weitere Mitarbeiter des peruanischen Sicherheitsapparates kennen.

Im Coca Museum lernen wir alles über die Geschichte der Kokapflanze.

Zum Schluss dürfen wir noch in traditionelle Kostüme schlüpfen. Die Masken kennen wir schon aus Aqua Caliente. Mit dem Fahrradtaxi geht es weiter zum Markt.


Auf dem Markt gibt es Alles, außer Kühlung. Vor dem Verzehr auf jeden Fall durch garen.

Knapp neben dem Metzger hat sich ein Hund die „Reste“ aus dem Müll stibitzt und genießt sein Festmahl.


Nachdem wir unseren Stadtrundgang beendet haben werden wir kurze Zeit später von einem Fahrer abgeholt, der uns zum Hafen bringt. Von dort geht es mit dem Boot weiter zur Lodge auf dem Titikaka-See. Einen kurzen Stopp legen wir an der Tankstelle auf Uros ein. Hier wird noch mit Blechkannen getankt. Ähnlich wie in Festlandtankstellen gibt es hier auch Schokoriegel und andere Snacks zu kaufen.


Dieses Mal sind wir gut vorbereitet. Wir haben Wein und Snacks im Gepäck und so können wir die faszinierende Stimmung auf dem See und einen Postkarten würdigen Sonnenuntergang genießen.



Die Nacht ist bitter kalt. Der Wasserhahn zeigt, dass es deutlich unter 0°C gewesen sein muss. Gegen die Kälte wurde uns eine Unzahl an Decken zur Verfügung gestellt und so erfrieren wir trotz der Kälte nicht.

Nach einem leckeren Frühstück geht es zurück nach Puno und von dort zum Flughafen. Ziel ist Lima, wo wir noch 2 Nächte haben um die Stadt zu erkunden.

Noch einen Blick auf den Titikaka-See von oben und anderthalb Stunden später sind wir im Anflug auf Lima, wie immer im Nebel. Unser Hotel liegt im Stadtteil Miraflores. Diesemal steht unser Fahrer am Flughafen und 45 min. später sind wir auch im Hotel. Den Abend verbringen wir in ein paar netten Bars rund ums Hotel.

Am nächsten Morgen haben wir eine Stadtrundfahrt gebucht. Um 9:00 Uhr geht es los. Mit Selfiestick bewaffnet können wir zu beiden Seiten Fotos schießen.

Wir fahren zunächst durch den Stadtteil Miraflores.

In Miraflores liegt das Museum “Huaca Pucllana”. Hierbei handelt es sich um eine Ausgrabungsstätte von Inka Ruinen. Das hatten wir ja schon mit Machu Pichu und so überspringen wir das Museum.

Das Stadtbild von Lima ist vielfältig. Breite Straßenzüge, moderne Hochhäuser und kleine verspielte Gebäude wechseln sich ab.


Langsam erreichen wir die Innenstadt von Lima und unser Bus hält am „Plaza San Martin“. Neben dem Plaza Major ist der Platz eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Limas.

Der Platz wurde zum 100. Geburtstag der Unabhängigkeit Perus am 27.07.1921 eingeweiht. Die Gebäude um den Platz entstanden sukzessive bis zum Jahre 1945. Bis heute beherbergt das Hotel Bolivar das „Who is Who“ auf deren Stopps in Lima.

Mit forschem Schritt folgen wir unserer Führerin durch die Fußgängerzone und erreichen nach wenigen Minuten die „Basilica La Mecerd“.


Die Basilika wurde 1535 erbaut und während der Zeit mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zum Plaza de Armas, dem Hauptplatz Limas.

Der Platz ist weiträumig abgesperrt und durch Polizei bewacht. Nachwehen der Demonstrationen vor ein paar Tagen. Touristen werden aber durch die Absperrung gelassen. Der Platz de Armas ist die Geburtsstätte Limas und Perus. Unter der spanischen Besatzung wurde der Platz gegründet und 1821 wurde hier auch die Unabhängigkeit Perus erklärt.

Der Platz wird umringt von Baudenkmälern, die seit Anfang der 1990er Jahren zum Unesco Weltkulturerbe gehören. Neben den Regierungsgebäuden dominiert die Cathedral de Lima den Platz.

In einer Seitenstraße, die vom Platz de Armas abgeht, liegt die Kirche und das Kloster von Santo Domingo. Die Gründung des Klosters geht in das 15. Jahrhundert zurück, als die Dominikaner das Kloster an der Stelle gründeten, auf der heute die Kirche steht.

Die Innenhöfe bestechen mit kunstvollen Keramiken entlang der Kreuzgänge. Die Bibliothek umfasst mehr als 25.000 historische Schriften, die teileweise noch aus der Gründung des Klosters stammen.


Vom Chor aus erhalten wir einen tollen Blick in die Kirche und können die kunstvollen Holzarbeiten und Fenster bewundern.

An der Strandpromenade endet unsere Rundfahrt und wir schlendern noch durch das Einkaufzentrum und später durch die Stadt.


Es ist Montag, der 24.07. und wir fliegen von Lima zurück nach Panama City. Am Flughafen nehmen wir einen Leihwagen und fahren die 100km zurück nach Colon. Nach unserer Rückkehr bleiben nur noch wenige Tage bis zum Auskranen. Wir lassen den Motor warten und der Mechaniker findet auch den defekten Sensor, der dafür gesorgt hat, dass die Temperaturanzeige hin und her geschwankt ist. Ein paar Leckagen werden noch neu eingedichtet und wir sortieren Lebensmittel aus. Und dann ist auch schon der 31.07. Um 8:00h geht es an den Haken und nach einer Grundreinigung werden wir in der „Working Area“ aufgebockt.

Die nächsten Tage sitzen wir auf dem Trockenen und werden die Dicke für unsere Abwesenheit vorbereiten.